Tina Barney im Interview - Teil 1 von 2

Tina Barney II
Europäer und Kleinstädte
Erinnerungen an Jaques Henri Lartigue
Renate Gruber über den französischen Künstler
Andreas H. Bitesnich
Akte in Form und Farbe
Konzertfotograf der frühen Toten Hosen
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Ara Güler
Zwischen Kunst und Journalismus
August Sander im Portrait
Renate Gruber über den Kölner Fotografen
Geschichte des technischen Bildes
Eine Vorlesung aus der Reihe FotoTV.Kolleg
Analoge Fotografie auf Zebra Dry Plate Tintypes
Kollodium Trockenplatten mit einer Cámara Minutera
Play it again...
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0 h 11 m 05 s
31.10.2013

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Tina Barney I

Von Familie, Sitte und Form

Tina Barneys im Interview. Tina Barney's Werk kann als professionelles Familienalbum bezeichnet werden. Das Museum of Modern Art in New York weckte ihre Leidenschaft für Fotografie.

Auf einer Kunstschule lernte sie das Handwerk und den Druck, um fortan Freunde und Familie zu ihren Motiven zu machen.

Barney behielt sich vor, zu inszenieren und anzuweisen, um Geschichten zu erzählen. Ihre Bilder dokumentieren
die Zeit und wurden zunehmend intimer und persönlicher.

Mehr über Barney auf Wikipedia:

Barneys Werk ist gekennzeichnet durch ihre enge Verbundenheit mit ihren Sujets, demonstrativ taucht sie in einigen der Bilder selbst auf, „Ich will zeigen, dass diese Bilder und diese Leute Teil meines Lebens sind. Ich gehöre zu ihnen.“ Durch die Inszenierung für das Großformat entsteht zugleich eine ausgleichende Distanz, die dem Betrachter einen Einblick in die Brüche und Abgründe der Porträtierten erlaubt. Großen Erfolg hatte sie 2005 mit der Fotoserie The Europeans. Barney dokumentiert damit den Wunsch nach Repräsentation und die üppige Selbstinszenierung der europäischen Oberschicht, die sich in prächtigen Interieurs und einer geradezu barocken körperlichen Haltung äußert. Die Porträtierten sind reiche Erben, der Blick der US-Fotografin arbeitet präzise die engen Traditionslinien heraus.

Barney ist Teil der weißen angelsächsisch-protestantischen Oberschicht und gehört einer exklusiven Klasse an. Die Teilhabe daran im Verbund mit der Langfristigkeit ihrer Projekte ermöglicht ihr regelrechte Sozialstudien in einem Milieu, das sonst für externe Betrachter unzugänglich bleibt. Sie ist deshalb auch mit einer Anthropologin verglichen worden. Thomas Machoczek versteht sie als Gegenpol zu Nan Goldin und ihren Porträts der Unterschicht. Sie selbst gibt als Einflüsse Gemälde des Intimismus von Édouard Vuillard und Pierre Bonnard an.

Barneys Arbeiten befinden sich in renommierten Sammlungen wie dem Museum of Contemporary Photography, Chicago, dem Museum of Modern Art, New York, dem George Eastman House, Rochester, dem Museum of Fine Arts, Houston sowie dem Museum Folkwang in Essen. Sie wurde lange vertreten durch Janet Borden, heute durch die Gallery 339. Barney wurde ausgezeichnet mit dem John Simon Guggenheim Memorial Foundation Award und dem Lucie Award.