Naoya Hatakeyama im Interview - Teil 1
Tokio und der Shibuya-Gawa Fluss |
Technik und Vorgehensweise |
Die Kunst des langen Lebens |
Industrielle Revolution im Modell |
praktische Anwendung des Prinzips |
Photographien 1984-2009 |
Ein halbes Jahrhundert Indien |
Gedankenbilder |
Play it again... |
Wird geladen
Naoya Hatakeyama 1
Bergwerke und Sprengungen
Der japanische Fotograf Naoya Hatakeyama erzählt in diesem Interview, wie er zur Fotografie gekommen ist und was ihn dabei geprägt hat.
Er berichtet von seiner fotografischen Arbeit in einem Bergwerk, dessen Gebäude er wie eine Landschaft fotografiert hat. Außerdem hat er Aufnahmen von den Bergen gemacht, an denen der Kalksandstein abgetragen wird. Dabei möchte er aber nicht die Zerstörung der Umwelt anprangern, sondern die Dinge nur zeigen wie sie sind.
Interessant fand er auch die Sprengungen, mit denen der Stein gewonnen wurde. Um wirklich dicht am Geschehen zu sein, positionierte er seine Kamera sehr nah an der Sprengung und löste aus sicherer Entfernung per Funk aus.
Mehr über Naoya Hatakeyama aus Wikipedia
Hatakeyama studierte an der Universität Tsukuba in der Fakultät für Kunst, wechselt jedoch nach einem Fotokurs bei Kiyoji Otsuji zur Fotografie. Es folgten weiterführende Studien in Kunst und Design, die er 1980 abschloss. 1984 beendete er das Postgraduiertenstudium an der Tsukuba University, Ibaraki. Bereits 1983 hat er eine erste Einzelausstellung in Tokyo, wo er seitdem lebt. 1996 nahm er als Resident Artist am Djerrasi Resident Artists Program in Kalifornien, USA, teil.
Seine Fotos zeigen schwer verletzte Landschaften, zerschlissene Berghänge und endlose Stadtwüsten, niemals Menschen. Er klagt nicht an, kommentiert nicht. Der Ursprung seiner Arbeiten ist wohl in dem Umstand begründet, dass er aus seiner Geburtsstadt im ländlich strukturierten Norden Japans zum Studium nach Tokio wechselte. In der japanischen Hauptstadt herrscht drangvolle Enge, Natur hat keinen Platz. Grün wird allenfalls als dekoratives Element benutzt, kunstvoll vom Menschen in Szene gesetzt.
Im Jahr 1996 wurde Naoya Hatakeyama mit dem Kimura Ihei Shashin-shō (木村伊兵衛写真賞, dt. „Kimura-Ihei-Fotografiepreis“, engl. Kimura Ihei Memorial Award of Photography) ausgezeichnet, der bedeutendsten Anerkennung für künstlerische Fotografie in Japan.
In Deutschland hat Hatakeyama im Jahr 2003 unter anderem die Sprengung der Zeche Westfalen I/II fotografiert.