Eindringliche Fotos aus einem maroden Staat
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Ein Besuch bei der Fotoausstellung BELGICUM |
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Fotografie in der DDR
Interview mit Detlev Steinberg
Die ehemalige DDR war für Fotografen ein regelrechtes Paradies. Damals fand man eine Fülle von Motiven vor, die sprichwörtlich mehr sagten als 1000 Worte. Die Wahrheit über den zunehmenden Zerfall des Sozialismus, die durch das Politbüro verdreht wurde, konnte in den Fotografien von verzweifelten Menschen und maroden Betrieben nicht verdeckt werden. Selten hat die Dokumentarfotografie vom Alltag ein so eindeutiges Zeugnis einer Kultur dargelegt. Zwei wichtige Fotografen dieser Zeit waren die Gebrüder Steinberg.
Uwe Steinberg wurde 1942 im heute polnischen Breslau geboren und begann 1956 sich für die Fotografie zu begeistern. 1963 nahm er die Arbeit als Fotograf bei der staatlichen Nachrichtenagentur der DDR (ADN-Zentralbild) unter der Mentorenschaft des anerkannten Bildreporters Horst Sturm auf. Dieser bestärkte ihn neben der Agenturarbeit auch freie Themen zu bearbeiten. Es folgten zwei Fernstudien in Journalistik und der Fotografie und einige Reisen, unter anderem nach Kambodscha und Vietnam. 1983 kam Uwe Steinberg bei einem Verkehrsunfall in Budapest ums Leben.
Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Detlev studierte nach einer abgeschlossenen Lehre als Offsetdrucker ebenfalls Journalistik und absolvierte anschließend ein Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Nach Arbeiten für Zentralbild und der Tageszeitung „Junge Welt“ wurde Detlev Steinberg schließlich Fotoreporter und Moskauer Korrespondent für die Zeitschrift „Freie Welt“. Heute beschäftigt er sich mit der Aufarbeitung der Steinberg´schen Archive. Auf dem Fotomarkt in Bièvres haben wir Detlev Steinberg zu einem Interview getroffen.