Christine De Grancy über ihre Projekte
Die österreichische Fotografin über ihren Werdegang |
Ausgabe vom 18.10.2011 |
There`s No Tomorrow, Only Today |
Fotografie in Zeiten des Umbruchs |
A Photographer of Light |
Thomas Hoepker über den technischen Wandel der Fotografie |
Berlin, 1945 - 2000: A Photographic Subject |
Das Spätwerk |
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Christine De Grancy 2
Fotoprojekte und Ausstellungen
Im zweiten Teil des Interviews, das FotoTV. mit Christine De Grancy in Wien führte, spricht die österreichische Fotografin über weitere zentrale Projekte ihres Schaffens. Nach der intensiven fotografischen Arbeit im Wiener Burgtheater wandte sie sich einem neuen, ungewöhnlichen Thema zu: den Götterstatuen auf den Dächern und Fassaden bedeutender Gebäude in Wien.
De Grancy schildert, wie sie Zugang zu Orten wie der Hofburg, dem Parlament und dem Kunsthistorischen Museum erhielt, um dort die Skulpturen aus unmittelbarer Nähe zu fotografieren. Figuren wie Pallas Athene, Apollon oder Fama stehen oft hoch über dem Stadtgeschehen und bleiben dem öffentlichen Blick weitgehend verborgen. Ihr Ziel war es, diese steinernen Symbole in einen neuen Kontext zu setzen – als stille Beobachter einer sich wandelnden Gesellschaft, als Ausdruck kultureller und politischer Narrative.
Mit großem technischen Geschick und gestalterischem Feingefühl gelang es ihr, Perspektiven einzunehmen, die das Verhältnis zwischen Mensch, Architektur und Mythos neu sichtbar machen. Ihre Arbeiten sind keine bloße Dokumentation, sondern eine Auseinandersetzung mit Geschichte, Machtstrukturen und Symbolik im öffentlichen Raum.
Christine De Grancy verstarb leider im März 2025. Wir danken ihr für dieses offene und eindrucksvolle Interview – und Mercedes Echerer, die es durch ihre Unterstützung bei der Bildauswahl möglich machte, das Gespräch in dieser Form abzuschließen.