Filmen mit der Digitalkamera: Mikrofone im Einsatz
Beim Filmen mit Digitalkameras erreicht Ihr erst mit externen Mikrofonen eine vernünftige Tonqualität. Nachdem ich Euch im vorherigen Blogbeitrag verschiedene externe Mikrofone vorgestellt und ihre Funktionsweise und Charakteristik erläutert habe, hört Ihr sie heute im Einsatz.
Außen- und Innenaufnahmen
Bei einer Tonaufnahme gibt es vereinfacht betrachtet nur zwei Situationen. Innenaufnahmen und Außenaufnahmen. Der hörbare Unterschied zwischen den beiden Sets ist der Nachhall.
Bei Außensituationen ist für uns Normalos, abgesehen von »spektakulären« Echos von Felswänden, kein Nachhall zu hören. Blinde Menschen sind hier sensibler und können am reflektierten Schall erkennen, ob auf der anderen Straßenseite Gebäude stehen. Für Tonaufnahmen bedeutet das, dass Tonaufnahmen im Freien nachhallfrei sind.
Im Innenraum bestimmen wir über den Nachhall die Größe und die Ausstattung des Raumes. Ein leerer Raum mit glatten Wänden, die sich auch noch parallel gegenüberliegen, führt zu einem Flatterecho; der Schall wird mehrfach hin und her reflektiert. Die neuen Schallwellen mischen sich mit den älteren Wellen und die Verständlichkeit nimmt rapide ab.
Das Hören und Interpretieren von Schall und Tönen geschieht meisten unbewusst und baut auf einer Lernerfahrung auf. Betritt man zum ersten Mal eine trockene Sprecherkabine, so stellt sich schnell eine »beklemmende« Atmosphäre ein. Der Grund ist einfach: Das Hör-Bewusstsein registriert, dass hier kein Nachhall ist, so wie man es draußen im Freien gewohnt ist, aber der Sehsinn sagt, man ist in einem geschlossenen Raum. Dieser Widerspruch irritiert unsere Wahrnehmung.
Neben- und Störgeräusche
Der nächste wesentliche Punkt, der bei Tonaufnahmen ein Rolle spielt, sind die Neben- und Störgeräusche und deren Verhältnis zum Nutzschall. Je größer hier der Abstand der Signale, umso besser. D.h einen hohen Signalpegel für das, was man aufnehmen möchte und einen geringen Signalpegel für die Stör- und Nebengeräusche.
Abstand ist auch in einem weiteren Sinn durchaus wörtlich zu nehmen. Der Abstand zwischen dem Mikrofon und der Schallquelle sollte so gering wie möglich sein und idealerweise 20 cm betragen. Wird der Abstand größer, so nehmen die Nebengeräusche zu und bei Innenaufnahmen wird auch noch der Raumhall stärker. Es ist das, was man vom eingebauten Kameramikrofon her kennt.
Besonders störende Nebengeräusche werden vom Wind verursacht, der ungeschützt auf das Mikrofon bläst. Vermeiden lässt sich das, indem man das Mikrofon in einen Windkorb packt und zusätzlich mit einem Fell bezieht, das an eine »tote Katze« erinnert.
Um einen Höreindruck der verschiedenen Mikrofone in unterschiedlichen Anwendungen zu erhalten, habe ich zwei Videos realisiert.
Einmal auf der Hohenzollernbrücke
Und der Einsatz im Innenraum:
Viel Spaß beim Anschauen.
Teil 1 der Serie zu Aufnahmegeräten und Mikrofonen für das Filmen mit der Digitalkamera könnt Ihr hier nachlesen: Günstiges kleines Tonbesteck für Filmer:
Teil 2: Filmen mit der Digitalkamera: Externe Mikrofone
Wenn Ihr mehr über das Thema Filmen mit der DSLR wissen wollt, schaut Euch doch auch mal die anderen Filme von Achim Dunker an:
Oder auch unsere Filmreihe "Filmen mit der DSLR"