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07.02.2008

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Chargesheimer

Prof. Dr. Bodo von Dewitz über den Bohemien aus Köln

Der Leiter der fotografischen Sammlungen im Museum Ludwig in Köln Prof. Dr. Bodo von Dewitz gibt einen Einblick in das faszinierende Lebenswerk des bekannten verstorbenen Kölner Fotografen Chargesheimer.

Dabei werden unter anderem Chargesheimers Bücher "Cologne Intime" (1957), "Unter Krahnenbäumen" (1958), "Im Ruhrgebiet" (1958), "Romanik am Rhein" (1959), und "Köln 5 Uhr 30" (1970) erläutert. Ebenfalls werden seine Portraitaufnahmen, besonders das bekannte Adenauer-Portrait, besprochen.

Trefft in diesem Beitrag den Bohemien, Skandalfotografen und visionären Künstler Chargesheimer, vorgestellt von einem echten Kenner!

 

Mehr über Chargesheimer aus Wikipedia:

 

Chargesheimer studierte nach dem Zweiten Weltkrieg an den Kölner Werkschulen Grafik und Fotografie. Sein Interesse galt verschiedenen Künsten, wie der Oper, dem Bühnenspiel, dem Kostümentwurf und der Malerei, jedoch hauptsächlich der Fotografie, innerhalb der er ab 1950 mit abstrakten Lichtstrukturen auf Fotopapier und Fotomontagen experimentierte.

Ab 1955 arbeitete Chargesheimer als freier Fotograf und fiel sowohl durch bissige Porträts von Personen des öffentlichen Lebens als auch durch lebensnahe Reportagen über seine Landsleute auf. Er veröffentlichte 14 Bildbände zu verschiedenen Themen wie Städte, Landschaften und Theater. Nebenbei erschuf er Meditationsmühlen, bewegte Skulpturen aus Acrylglas.

Nachdem Chargesheimer sich mit dem Bildband Cologne intime (1957) einen Namen gemacht hatte, bestellte der Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein bei ihm kurz vor der Bundestagswahl 1957 ein Porträt von Konrad Adenauer für die Titelseite. Augsteins Hoffnungen entsprechend entstand das Bild eines „in Granit gemeißelten, maskenhaften Antlitz', das von politischer Versteinerung und Vergreisung erzählte“. Durch die folgende allgemeine Entrüstung wurde Chargesheimer bundesweit bekannt.

Chargesheimer liebte Köln und war der Stadt zeitlebens eng verbunden. Er sah die Entwicklung der Stadt in der Wiederaufbauphase und auch später sehr kritisch. Die von ihm 1958 porträtierte Straße Unter Krahnenbäumen änderte immer mehr ihren Charakter. In seinem letzten Buch Köln 5 Uhr 30 macht er 1970 fotografisch eine kritische Bestandsaufnahme: „einen melancholischen Abgesang an ‚seine‘ Stadt Köln, die im Beton zu erstarren drohte.“

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) zu Köln ehrte Chargesheimer 1968 mit ihrem Kulturpreis.

Freunde Chargesheimers porträtieren ihn als Einzelgänger, der es sich und anderen manchmal schwer machte, aber sehr begabt war und auch ein großzügiger Mensch sein konnte. Er litt sehr unter dem herrschenden Fotobetrieb, der ihm das eigene Denken nicht erlaube und der mit seinen Fotos umginge „wie Deutschland im Krieg mit den Polen“. Auch deshalb wandte er sich z. B. seinen Meditationsmühlen zu, die vom Publikum aber kaum wahrgenommen wurden. Eine von ihm hergestellte Skulptur aus Draht wurde sogar vom Publikum zerstört. Chargesheimer meinte dazu, das habe ihn nicht weiter erstaunt, er habe eigentlich nichts anderes erwartet.

Anfang Januar 1972 wurde Chargesheimer tot in seiner Wohnung aufgefunden Er wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt. In der Folgezeit galt seine Grabstätte lange als unauffindbar; sie wurde erst in den 2000er Jahren in Flur 11 F:65 wiederentdeckt. Chargesheimer war seit 1963 mit Ann Redlin (1940–1971) verheiratet; die Ehe wurde später geschieden. Redlin ist ebenfalls auf dem Melaten-Friedhof beerdigt.

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