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Der Paparazzi Look

Der Paparazzi-Look mit der OM-D E-M10 und Artfilter

Beim Anschauen der FotoTV. Tutorial-CD "Perfekte Portraits mit einfachen Mitteln" (die es übrigens für FotoTV. Abonnenten als kostenlosen Download gibt) ist mir der Paparazzi Look aufgefallen. Ich fand die Idee und den Look extrem cool, so dass ich sofort dachte, dies müsste man einmal auf der Straße ausprobieren.

Dabei nutzt man den Aufklappblitz sowie einen internen Art-Filter der Systemkamera. In diesem Fall ist das die Olympus OM-D E-M10.

Man belichtet das Bild um rund 5.0 Blendenstufen unter und erreicht somit, dass der Hintergrund fast komplett dunkel ist, obwohl mal bei Tageslicht fotografiert. Durch den hohen Kontrast des „Grainy Film“ Filters entsteht dieser Paparazzi Look.

Der Paparazzi Look              

Zuerst einmal stelle ich die Kamera wie oben beschrieben ein. Natürlich habe ich keine Ahnung, was mit diesen Einstellungen für Bilder entstehen. Also muss ich zuerst einmal meinen Kollegen fotografieren, um zu lernen, wie die Kamera unter diesen Bedingungen reagiert und funktioniert. Ein ernsthaftes Problem, welches durch die Unterbelichtung entsteht, ist der dunkle Bildschirm.

Die Kamera zeigt auf dem Display an, wie das Bild mit den gewählten Einstellungen nachher aussieht. Und mit einer Unterbelichtung von -5.0 EV ist es fast dunkel. Nachdem ich nicht herausgefunden habe, wie man diese reelle Darstellung ausschaltet, habe ich also mit dem Display fotografiert. Die Herausforderung einer guten Bildgestaltung ist so zwar größer als durch den Sucher, aber man fällt dadurch etwas weniger auf. Ferner hat man auch keine Zeit, durch den Sucher zu schauen, weil alles sehr schnell gehen muss.

Streetfotografie im Paparazzi Look

Das Schwierigste an dieser Aufnahmetechnik ist, die richtige Distanz zum Model zu finden. Seid Ihr zu weit weg, ist der Blitz nicht stark genug, seid Ihr zu nahe dran, wird alles viel zu hell.

Nachdem ich ja mit einem kamerainternen Filter fotografiere, kommt das Resultat als fertig bearbeitetes JPG im gewählten Look aus der Kamera und ist somit nicht mehr zu bearbeiten bzw. zu retten. Natürlich kann ich JPG+RAW wählen, dann verliere ich aber diesen Film Look, der ja den Reiz dieses Projekts ausmacht. Also schießt man wohl die ersten 20 Bilder vergebens, weil man lernen muss, wie nahe man ans Model rangehen muss.

Aber wenn man das dann mal im Griff hat, kommt es gut. Das Schöne ist, dass man durch den Blitz immer genug Licht hat und bei Tageslicht dieser auch nicht besonders auffällt.

Ich habe ein quadratisches Bildformat und den Filter mit Rahmen gewählt, weil mir das am besten gefiel. Ich sehe auf dem Display das Bild mit Rahmen schon vor dem Auslösen genau so angezeigt. Also kann ich bei der Gestaltung bereits das Quadrat nutzen.

Durch den Blitz habe ich beim Auslösen leider nur einen Schuss, weil die Kamera diesen nicht so schnell nachladen kann. Es empfiehlt sich also, Motive zu wählen, wo man ein bisschen Zeit hat für die Gestaltung hat und wo der Schuss dann auch sicher sitzt.

Sonst wird es schwierig, ein brauchbares Bild hinzubekommen. Ich empfehle auch, bei gleicher Helligkeit zu fotografieren. Ansonsten muss man die Einstellungen immer wieder verändern, weil die Kamera im manuellen Modus immer genau gleich belichtet, sich aber das Umgebungslicht ändert. Natürlich sollte durch den Blitz eine gewisse gleichbleibende Lichtquelle vorhanden sein, aber so stark ist der kleine Kerl nun auch wieder nicht.

Von der Herangehensweise her ist Blitzfotografie natürlich nicht ganz so einfach. Einerseits hat man nur einen Schuss, welchen man wegen des Art-Filters direkt in der Kamera richtig gestalten muss. Andererseits muss man nahe ran, weil die Blitzleistung vom Aufklappblitz nur 2-3 Meter ist. Die Gestaltung mit nur einer Auslösung kann man durch häufiges Training erreichen.

Die kurze Distanz kann man am besten an einem Ort üben, wo es ganz viele Menschen hat. Je mehr Menschen, umso einfacher kommt man nahe an sie ran. Ich denke da an Volksfeste, Weihnachtsmärkte oder dem Bahnhof.

Noch einfacher wird es, wenn man an einem Ort ist, wo es viele Touristen mit Kameras hat und es schon etwas dunkel ist. Dann blitzt es bereits von überall her. Natürlich könnt Ihr auch zuerst bei einem Kollegen üben, bevor Ihr die Menschen in freier Wildbahn fotografiert.

Die verwendete Ausrüstung sowie Einstellungen:

Olympus OM-D E-M10

Olympus 17mm f/1.8

-5.0 EV

Aufklappblitz (Je nach Umgebungslicht +0.3 bis +1.0)

Art Filter Modus

„Grainy Film“ Filter mit Rahmen

1:1 Bildformat

Alle hier gezeigten Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Die FotoTV. Tutorial-CD "Perfekte Portraits mit einfachen Mitteln" , die Thomas Leuthard zu diesen Fotos inspiriert hat, können FotoTV. Abonnenten übrigens kostenlos hier herunterladen.

FotoTV. Tutorial CD Perfekte Porträtfotos mit einfachen Mitteln

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27. November 2015 - 10:42

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