Kriegsfotograf Horst Faas im ausführlichen Interview

Horst Faas war einer der bekanntesten Kriegsberichterstatter der Welt. Für seine Bilder rund um den Vietnamkrieg erhielt Fass 1965 seinen ersten von zwei Pulitzer-Preisen. In sieben Teilen erzählt der Fotograf von seinem bewegenden Leben an der Front.

Horst Faas begann seine fotografische Karriere 1951 bei der Keystone Agency. Bereits mit 21 Jahren dokumentierte er bedeutende Ereignisse im Indochina-Krieg, wie die Friedensverhandlungen in Genf 1954. Im Jahr 1956 schloss er sich der Associated Press (AP) an, wo er den Ruf eines unerschrockenen Kriegsfotografen mit Schwerpunkt auf harter Nachrichtenberichterstattung erwarb. Er fotografierte die Kriege in Vietnam und Laos sowie im Kongo und in Algerien. 1962 wurde er Chef-Fotograf der AP für Südostasien und war bis 1974 in Saigon tätig. 1967 wurde er schwer durch eine Granate verletzt.

Faas ist auch für seine Arbeit als Bildredakteur bekannt und spielte eine entscheidende Rolle bei der Veröffentlichung von zwei der berühmtesten Bilder des Vietnamkrieges. Er leitete die Veröffentlichung des von Eddi Adams aufgenommenen Fotos "Saigon Execution", auf dem die schnelle Hinrichtung eines Vietcong-Gefangenen durch den Saigoner Polizeichef Nguyễn Ngọc Loan zu sehen ist. Nick Uts berühmtes Foto "Napalm Girl" sorgte im AP-Büro für Kontroversen, aber Faas ordnete an, dass das Foto übermittelt wird.

1976 zog Horst Faas nach London und wurde APs leitender Bildredakteur für Europa. Er ging 2004 in den Ruhestand und organisierte Treffen des Saigoner Pressekorps aus Kriegszeiten und leitete internationale Fotojournalismus-Symposien. Er verstarb am 10. Mai 2012 und wurde 79 Jahre alt.

Die folgende Interviewreihe mit FotoTV. entstand im Jahr 2009.