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Siegerbild der Sunbounce Challenge und was der Fotograf dazu sagt:

Wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt, der ein Thema hat, sollte man sich zuerst überlegen, was bei diesem Thema das Naheliegendste ist, denn das ist in der Regel das, was 90% der Teilnehmer einreichen werden. Meine Einstellung ist dann in der Regel, um das Naheliegendste einen Bogen zu machen, damit sich meine Arbeit von der Masse unterscheidet. Damit kann man aber auch falsch liegen, das ist also kein Patentrezept für einen Wettbewerbsgewinn.

Ein Thema, wie „Hero-Portrait“ steckt den Rahmen allerdings so eng, dass nicht sehr große Variationsmöglichkeiten bleiben. Es bleibt fast nur, eine Person darzustellen, die entweder durch ihren Gesichtsausdruck, ihre Pose, oder ihr Handeln zum Ausdruck bringt, dass sie etwas Besonderes ist, dass sie andere Personen ihrer Art in irgendeiner Weise überragt. Dass ich in der Kürze der Zeit unter den Footballspielern einen genialen Schauspieler finden würde, der in der Lage ist, allein durch seinen Gesichtsausdruck darstellen zu können, dass er ein Hero ist, schien mir nahezu unmöglich. Ein Portrait im klassischen Sinne kam für mich also nicht in Frage. Ein zweites Action-Bild wollte ich auch nicht machen, denn „Action“ war schon das Thema einer anderen Challenge, und ich hatte mir schon vorher vorgenommen, dass am Ende des Tages von mir vier völlig unterschiedliche Bilder vorliegen sollten. So landete ich schließlich bei der Idee, mit den vielen Spielern und dem Einen, der alle überragt.

Die vielen Spieler sollten nicht nur eine „Etage“ tiefer sein, sondern auch weniger Licht abbekommen als der Held, daher wählte ich für die Masse auch das dunkle Trikot und für den Hero das helle. Dann kam es noch auf die richtige Abstimmung von Blitzlicht und Tageslicht an. Das Sunbounce-Zelt half mir dabei, das Sonnenlicht außen vor zu lassen und eine Art Dämmerungslicht zu erzeugen. Die Beleuchtung wurde dann noch durch den Spotblitz auf den Hero komplettiert. Bei Sonne hätte das natürlich auch mit einem kleinen Sunbounce-Reflektor funktioniert. Schwierigkeit bei „Massenszenen“ ist noch, dass man immer alle Leute in seinem Sucher im Blick haben muß, und sich nicht nur auf seinen Hauptdarsteller konzentrieren kann(siehe auch mein Action-Bild).

Nach Sichtung der Fotos am Computer, war mir relativ schnell klar, dass ich diesen „toten“ Hintergrund gegen irgendetwas mit mehr Weite und Atmosphäre austauschen mußte. Meine Wahl fiel daher auf diesen Wolkenhorizont. Mit dem Austauschen des Hintergrunds war es allerdings nicht getan: die Helme, die etwas zu eindeutig die Konturen des Lichtzelts wiederspiegelten mussten auch noch retuschiert werden.

Eine Anekdote am Rande ist, dass ich den Hero nicht selbst ausgesucht habe. Weil ich so viele Leute brauchte, sagte ich zu einem Spieler, der in meiner Action-Challenge eine Hauptrolle gespielt hatte „Kannst du mir etwa 15 Spieler in Blau und einen in Weiß besorgen?“, was er dann auch tat. Lustig ist allerdings, dass dieser „Hero“ mit der Nummer 99, ohne dass ich darauf geachtet hätte, auf drei meiner Challengebilder vorkommt (Action ,Hero und Stillife). Ja sogar auf das Stillife-Bild hat er sich unbemerkt „draufgemogelt“, obwohl da gar keine Person zu sehen ist. Das der Brustpanzer mit Trikot, den ich mir für das Foto genommen hatte, weil er da irgendwo herumstand, auch wieder vom ihm war, stellte ich erst später fest. M.H.
 

6. September 2011 - 9:43

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