You are here

Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011 für Heidi und Hans-Jürgen Koch

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie verleiht den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011 am 19. November in Bonn

Die deutschen Photographen Heidi und Hans-Jürgen Koch werden den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2011 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) am 19. November 2011 im LVR-LandesMuseum Bonn entgegen nehmen. Die Laudatio hält Wolfgang Behnken, langjähriger Artdirektor des Magazins Stern. Er begründete die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit der Illustrierten. Behnken beschreibt als Gründe für den Erfolg des Photographenpaares ihren Hang zum Perfektionismus und zur anderen Sichtweise. Ein Blick, der deutlich zu dem der klassischen Tierphotographen kontrastiert.

"Das Große im Kleinen entdecken, die Kochs zeichnet der zweite Blick aus, das zu sehen, was andere übersehen. Die Kochs haben die Gabe aus grauen Mäusen Stars für sieben Doppelseiten zu gestalten. Geschehen in der hervorragenden Farbgeschichte im Stern über den kleinen Nager. Die Leser haben die Geschichte geliebt, die Jurys haben sie mit Edelmetall überhäuft."

Behnken erinnert an ihren Durchbruch im internationalen Bildjournalismus. Im Januar 1990 erschien das Stern-Heft Nr.5 und darin eine Geschichte über Hausmäuse mit dem Titel Dass uns bloß NIE die Mäuse ausgehen. Auf 18 Seiten zeigte die Reportage witzige und außergewöhnliche Aufnahmen aus dem Leben des zwiespältig beäugten Mitbewohners der Menschen. Die Geschichte schlug ein wie die sprichwörtliche Bombe und das Blatt wurde von positiven Leser-Reaktionen buchstäblich überschwemmt.
"Die Geschichte war so erfolgreich im Stern, weil sie nicht nur hervorragend photographiert sondern auch akribisch recherchiert war. Das Besondere an der Arbeit der Kochs ist die überraschende Idee, der ungewöhnliche Blickwinkel, die Lust am Geschichten erzählen, das Eintauchen in die Welt des Gegenstandes der Reportage, die Faszination des Banalen und ein pädagogischer Impetus bei der Arbeit am Subjekt. Alles Zutaten, die den Stern groß gemacht haben". so Behnken.

Heidi und Hans-Jürgen Koch wurden in Gießen geboren - sie 1956, er 1957. Vor ihrer Karriere als Photographen studierte Heidi Koch Sozialarbeit, Hans-Jürgen Koch Ethologie. Das seit 1973 zusammen gehörende Paar ist seit 1988 miteinander verheiratet. 1989 machten beide ihre Leidenschaft für Photographie zum Beruf und sich unter dem Label "Photojournalistische Projekte - Tier, Natur, Umwelt, Reise" selbstständig.
Im Zusammenhang mit der Preisverleihung zeigt das Rheinische Landesmuseum in Bonn die Ausstellung "Blaschka. Gläserne Geschöpfe des Meeres" mit Photos, die Heidi und Hans-Jürgen Koch von den Glaskunstwerken Leopold Blaschkas (1822-1895) und seines Sohnes Rudolf Blaschka (1857-1939) gemacht haben.

Der von der DGPh seit 1971 alljährlich für "vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik" vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den großen Photographen der Weimarer Republik. Ihm verdankt der moderne Bildjournalismus starke Anregungen.

 

Auf FotoTV gibt es einen Film über die Kochs:

29. September 2011 - 16:26

Alle Beiträge zum Thema %taxonomy_term:name