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Die Geschichte eines gestohlenen Fotos

Im Internet geht momentan die Geschichte über ein "gestohlenes" Foto von Noam Galai durch die vor allem englischsprachigen Blogs.

Wir wollen Euch die Geschichte, aus dem angehängten Video von FStoppers, mal in Kürze in Deutsch wiedergeben. Wir selbst haben von ähnlichen Beispielen auf anderen Plattformen bereits schon vor einiger Zeit gehört. Ihr sicherlich auch. Diese Geschichte ist jedoch ungewöhnlich umfangreich dokumentiert. Doch macht Euch selbst ein Bild.

Die Geschichte begann damit, dass Noam von einer Kollegin auf ein T-Shirt angesprochen wurde, welches mit einem seiner Bilder bedruckt war. Sie hatte jemanden in der U-Bahn damit gesehen. Sie fragte Noam... warum er nicht erzählt habe, dass er jetzt T-Shirts mit diesem Motiv verkauft.

Noam war überrascht und antwortete: "Ich habe keine Ahnung von was du sprichst!"

Nach einer gewissen Zeit ging er mit seinen Freunden in ein Bekleidungsgeschäft und sah sein Gesicht auf einem T-Shirt. Seine Kollegin hatte recht gehabt. Plötzlich fand er das Bild in 30-40 Länder der Welt.

So begann eine Geschichte bezüglich eines seiner Bilder (aus einer kleinen Bilderserie). Diese Bilderserie (damals bestehend aus 4 Bildern) hatte er vor längerer Zeit bei flickr gepostet. Dort bestand großes Interesse an seinen Bildern. Nach einiger Zeit postete er noch ein Bild aus dieser Serie, welches ihm gut gefiel.

Dieses Bild sollte um die Welt gehen.

Eines Tages erhielt er eine Mail von einem Magazin, welches sich für die Verwendung seines Fotos bedankte. Er hatte für dieses Bild aber nie eine Anfrage zur Verwendung erhalten. Sie schienen ihm wohl auf diese nette Weise mitteilen zu wollen, wie sie es schon verwendet hatten.

Nach dieser Publikation und den Bilder auf den T-Shirts, meldete sich National Geographic mit der Anfrage sein Foto verwenden zu dürfen. Dies war das erste und einzige Mal, dass er für die Verwendung seines Fotos... Geld und eine offizielle Anfrage erhielt.

Er entschied sich durch die Verwendung des Internetdienstes tineye.com nach seinem Bild zu suchen. Er fand hunderte von Ergebnissen für sein Foto.

Er sammelte einige dieser gefundenen Bilder (seines Selbstportraits) und postete sie bei facebook. Plötzlich erhielt er immer mehr Hinweise auf weitere Verwendungsbeispiele seines Fotos, an den unglaublichsten Orten der Welt. So wurde er u.a. zum Symbol für die Befreiung der Bevölkerung... in Staaten, die gegen die Regierung aufbegehren.

Er selbst hat gegen die Verwendung dieses Fotos in einer künstlerischen Umsetzung im Prinzip nichts. Im Gegenteil. Er findet es gut. Jedoch sieht dies anderst aus, wenn große Firmen damit unberechtigte Profite erzielen.

So landete er z.B. in Mexiko auf dem Cover eines Bestseller-Buches oder auf Spielkarten. Viele weitere Beispiele folgten.

Mehr Details zu dieser Geschichte erfahrt Ihr in diesem Video (EN) von FStoppers oder auf der Webseite The Stolen Scream

19. März 2011 - 19:02

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