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Ausstellung: Anton Corbijn »Inwards and Onwards«

CAMERA WORK präsentiert:
Anton Corbijn
»Inwards and Onwards«
21. April – 2. Juni 2012
 
CAMERA WORK freut sich, ab dem 21. April 2012 eine Ausstellung des niederländischen Photographen Anton Corbijn zu präsentieren. Unter dem Titel »Inwards and Onwards« zeigt die Ausstellung eine umfassende Auswahl von eindrucksvollen Porträtphotographien bedeutender Persönlichkeiten aus der Welt der bildenden Kunst, Musik oder Mode.
 
© ANTON CORBIJN, ANTHONY KIEDIS, WEST PALM BEACH, 2003
© ANTON CORBIJN, ANTHONY KIEDIS, WEST PALM BEACH, 2003
 
Die Ausstellung »Inwards and Onwards« zeigt in großformatigen Porträts das bedeutende künstlerische Schaffenswerk von Anton Corbijn. Neben eindringlichen Photographien bekannter Musiklegenden wie Bruce Springsteen, Patti Smith oder Tom Waits, die ihn seit jeher faszinieren, fokussiert sich Corbijn in seinen neuesten Photographien auch auf die modernen Inbilder künstlerischer Inspiration wie Gilbert & George, Damien Hirst oder Jeff Koons. Ausschließlich in Schwarz-Weiß photographierend, reduziert Anton Corbijn seine Photoshoots mit seiner Hasselblad-Kamera, einem Setting in gewohnter Umgebung des Porträtierten sowie natürlichem Licht auf das Wesentliche – Assistenten oder künstlich erzeugtes Licht sind für ihn tabu. Auch wenn sich einige Porträts wie jene von Damien Hirst oder Jeff Koons durch eine Verspieltheit auszeichnen, so versteht Anton Corbijn die Kamera als Mittel zum Zweck, die Persönlichkeit des Porträtierten zum Ausdruck zu bringen und die ehrliche Tiefe des Charakters jenseits jeglicher äußerlicher Inszenierung darstellen zu können.
 
Diese besondere visuelle Erfahrung ist auch beim unkonventionellen Porträt von Gerhard Richter zu erkennen, der sich nicht nur berufsbedingt der Möglichkeiten der Selbstinszenierung im Medium der Photographie bewusst ist. Anton Corbijn zeigt den Künstler in einer Rückenansicht, gewährt ihm damit sein Verlangen nach persönlicher Intimität, um zugleich sein künstlerisches Schaffen zu reflektieren – kehren doch oftmals auch in Richters Werken die Personen dem Betrachter den Rücken zu oder verschwimmen bis zur Unkenntlichkeit. Auch der 2011 verstorbene Maler Lucien Freud ließ Anton Corbijn nicht nur in seine räumliche Privatsphäre eindringen, sondern öffnete für ihn sein Wesen. Die bildprägende Gestik und charakterliche Zeichnung sowie die greifbare Stimmung in der Photographie sind das Ergebnis eines besonderen Zugangs von Anton Corbijn zu seinen Porträtierten. Dieser Zugang erlaubt es Corbijn, hinter Inszenierungsfassaden Ebenen von Personen abbilden zu können, die nur der Kunst vorbehalten sind.
 
Neben faszinierenden Einblicken in die einzelnen Persönlichkeiten – wie auch beim Porträt von Kate Moss, deren Maskierung einerseits paradoxerweise die mediale Fassade des Models zerstört, um den Blick auf die Person und nicht auf das Konstrukt zu lenken, und andererseits als Symbol für das Wechselspiel zwischen der Aufgabe der Privatsphäre in der Öffentlichkeit und dem Schutz derselben angesehen werden kann – spielen andere Bilder aus der Ausstellung, wie das Porträt von Anthony Kiedis, mit dem Reiz des seriösen Surrealen. Anton Corbijns Photographien zeugen von einem sichtbar gemachten Auseinandersetzen der Porträtierten mit sich selbst und sind darüber hinaus von einer reizvollen Bildsprache sowie oftmals von scheinbar abstrakten Szenarien geprägt, in denen sich die Persönlichkeiten in einem intimen Moment zeigen: »Inwards and Onwards«.
 
Ab dem 19. April ist der Dokumentarfilm »anton corbijn inside out« in den deutschen Kinos zu sehen, der eindrucksvolle Einblicke in das Leben und Wirken des Photographen und Regisseurs Anton Corbijn zeigt. Zu Anton Corbijns Photoserie »Inwards and Onwards« ist 2011 ein gleichnamiger Photoband im Schirmer/Mosel
Verlag erschienen.
 
23. April 2012 - 13:40

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